Super Nintendo Entertainment System (SNES) / Super Famicom (SFC)

Das Super Nintendo Entertainment System (SNES), auch bekannt als Super NES oder Super Nintendo, ist eine von Nintendo entwickelte 16-Bit-Videospielkonsole, die erstmals 1990 in Japan und Südkorea auf den Markt gebracht wurde. 1991 folgte die Veröffentlichung in Nordamerika, 1992 in Europa und Australien und 1993 in Südamerika. In Japan wird die SNES (der Nachfolger der japanischen NES-Version „Famicom“) als Super Famicom bezeichnet, in Südkorea als Super Comboy. Obwohl jede Version der NES im Wesentlichen gleich ist gibt es für manche Spiele regionale Sperren.

Das SNES ist nach dem „Nintendo Entertainment System“ (NES) die zweite programmierbare Heimkonsole von Nintendo. Die Konsole führte im Vergleich zu anderen Systemen der damaligen Zeit eine fortschrittliche Grafik- und Soundqualität ein. Das SNES war ein weltweiter Erfolg und wurde zur meistverkauften Konsole der 16-Bit-Ära, obwohl es relativ spät auf den Markt gebracht wurde und in Nordamerika und Europa mit der „Genesis“-Konsole von Sega intensiv konkurrierte. Bis weit in die 32-Bit-Ära hinein blieb die Konsole beliebt und wurde bis zur Einstellung im Jahr 2003 weltweit 49,1 Millionen Mal verkauft. Das SNES ist weiterhin bei Sammlern und Retro-Gamern beliebt.

Um mit dem Vorgänger der SNES bzw. des Super Famicom zu konkurrieren, versuchten viele Konsolenhersteller schon früh mit verbesserter Grafik und besserem Sound auf 16-Bit-Basis bei den Verbrauchern zu punkten. NEC Home Electronics brachte 1987 die PC Engine auf den Markt, Sega folgte 1988 mit dem Mega Drive. Die beiden Plattformen wurden 1989 in Nordamerika als TurboGrafx-16 bzw. Sega Genesis eingeführt. Beide Systeme wurden auf 16-Bit-Basis aufgebaut. Es dauerte mehrere Jahre, bis Segas System erfolgreich war. Die Nintendo-Führungskräfte hatten es aber nicht eilig, einen Nachfolger der NES zu entwickeln, da sich die 8-Bit-Konsole trotz der Konkurrenz auf dem Markt hielt. Als Nintendo merkte, dass ihre Dominanz auf dem Markt nachließ, begannen sie jedoch mit der Entwicklung des Super Famicom bzw. SNES.

Entworfen von Masayuki Uemura, dem Designer des ursprünglichen Famicom, wurde das Super Famicom am Mittwoch, den 21. November 1990 in Japan für ¥25.000 (entspricht ca. 200€) herausgebracht. Es war ein sofortiger Erfolg: Nintendos erste Lieferung von 300.000 Einheiten war innerhalb von Stunden ausverkauft. Die daraus resultierenden Unruhen veranlassten die japanische Regierung die Videospielhersteller zu bitten, zukünftige Konsolenveröffentlichungen auf das Wochenende zu legen. Die Veröffentlichung des Systems erregte sogar die Aufmerksamkeit der Yakuza, was zu der Entscheidung führte, die Geräte nachts zu verschicken, um einen Raubüberfall zu vermeiden.

Da das Super Famicom seine Konkurrenten schnell übertrumpfte, behauptete sich Nintendo wieder als Marktführer auf dem japanischen Konsolenmarkt. Nintendos Erfolg war teilweise auf die Drittentwickler der Spiele zurückzuführen, darunter Capcom, Konami, Tecmo, Square, Koei und Enix. 2019 brachte Nintendo eine neu gestaltete Version der SNES in begrenzter Stückzahl auf den Markt. 

Das SNES und Super Famicom starteten zwar mit wenigen Spielen, diese wurden aber auf dem Markt sehr gut angenommen. In Japan waren zunächst nur zwei Spiele erhältlich: Super Mario World und F-Zero. Ein drittes Spiel, Bombuzal, wurde in der Startwoche veröffentlicht. In Nordamerika wurde Super Mario World als Bundle mit der Konsole eingeführt; weitere Spiele bei Release waren F-Zero, Pilotwings, SimCity und Gradius III.

Die Rivalität zwischen Nintendo und Sega führte zum größten „Konsolenkrieg“ in der Geschichte der Videospiele. Sega vermarktete die Genesis als „die coole“ Konsole mit Spielen, die sich an ein älteres Publikum richteten und benutzte aggressive Werbung, die gelegentlich sogar die Konkurrenz angriff. Nintendo konnte sich jedoch durch die erste Konsolenumsetzung von Capcoms Arcade-Klassiker „Street Fighter II“ für das SNES einen frühen Vorteil verschaffen. Obwohl die Genesis einen zweijährigen Vorsprung zur Markteinführung, eine viel größere Spielebibliothek und einen niedrigeren Preis hatte, stellte sie im Juni 1992 nur schätzungsweise 60% des amerikanischen 16-Bit-Konsolenmarktes dar. Sowohl die Nintendo SNES, als auch die Sega Genesis konnte über mehrere Jahre keinen endgültigen Vorsprung halten. Schließlich soll Donkey Kong Country dazu beigetragen haben, die SNES entgültig als den den „Sieger“ der 16-Bit-Generation zu etablieren. Laut Nintendo hatte das Unternehmen mehr als 20 Millionen SNES-Einheiten in den USA verkauft.

Nintendo stellte die Produktion des SNES in Nordamerika 1999 ein. In Japan setzte Nintendo die Produktion sowohl des Family Computer als auch des Super Famicom bis zum 25. September 2003 fort und neue Spiele wurden bis zum Jahr 2000 produziert, was mit der Veröffentlichung von „Metal Slader Glory Director’s Cut“ am 29. November 2000 endete. Viele populäre SNES-Spiele wurden später auch auf dem Game Boy Advance releast, der ähnliche Grafikfähigkeiten hat. Am 31. Oktober 2007 gab Nintendo bekannt, dass das Unternehmen die Reparatur von Family Computer- oder Super Famicom-Systemen aufgrund eines zunehmenden Mangels an den Ersatzteilen nicht mehr übernehmen werde.

Bildquelle: By JCD1981NLOwn work, CC BY 3.0, Link

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